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Ammoniak - der Feind einer gesunden Darmflora
02. März 2021
Dipl.-Biol. Dorothee Ogroske et al.
Wenn Eiweiße nicht richtig verdaut werden, verfaulen sie im Dickdarm und vergären zu Ammoniak. Neben vielen anderen Toxinen wird durch die bakterielle Verstoffwechselung von Eiweiß im Dickdarm das hochalkalische, gasförmige Ammoniakgift gebildet. Wir kennen Ammoniak aus der Massentierhaltung und der entstehenden Gülle – der dort enthaltene Ammoniak ist ein massiver Luftschadstoff und für viele Todesfälle verantwortlich. Aber es entsteht eben auch im menschlichen Darm und für den Organismus hat die Entgiftung des Ammoniaks höchste Priorität. Dies ist eine zentrale Aufgabe der Leber und auch der Niere.
Die Rolle der Leber
Bei einer gesunden Leber kommt Ammoniak im Organismus nur in ganz geringen Mengen vor. Es zirkuliert biologisch gebunden als Harnstoff und Glutamin. Bei gesunden Menschen müssen Darm und Leber täglich circa 5000 mg Ammoniak entgiften. Wenn ein Ungleichgewicht des Darmmilieus mit einem pH-Wert über 6,5 (eine sogenannte Darmdysbiose oder Fäulnisflora) besteht, dürfte die tägliche Belastung mit diesem Gift wesentlich höher liegen.
Schon bei gering erhöhter Konzentration besteht die Gefahr, dass Ammoniak Störungen des zentralen Nervensystems auslöst. Es ist ein Zellgift, das sehr leicht die Zellmembranen, aber auch die Gehirnschranke passieren kann.
Zu viel Ammoniak im Darm
Eine erhöhte Ammoniakbildung im Darm kann verschiedene, schädliche Konsequenzen haben. Sie führt beispielsweise zu einer massiven Belastung der Entgiftungskapazität der Leber und einer Hemmung der Energiegewinnung. Als Ursachen für ein Ansteigen von Ammoniak im Körper kommen Faktoren wie proteinreiche, insbesondere fleischreiche Ernährung, Magensäureschwäche bzw. die Einnahme von Säureblockern und auch Gallenprobleme in Betracht.
Die Verdauung von Eiweißen beginnt im Magen. Im Verlauf ist dafür im Zwölffingerdarm ein ausreichender Gallefluss wichtig. Nur so können die im Magen vorverdauten Eiweiße zu Aminosäuren aufgeschlossen werden. Liegt ein Mangel an Aminosäuren vor, verringert das in der Folge die Bildung von Muskel- und Reparaturbaustoffen. Darüber hinaus wird dadurch sowohl der Energiehaushalt als auch die Blutzucker-Regulation beeinträchtigt.
Die Konsequenzen sind vielgestaltig. Wenn Eiweiße nicht richtig verdaut werden, verfaulen sie im Dickdarm und vergären zu Ammoniak. Ammoniak ist ein basisches Gift. Der Dickdarm aber braucht ein saures Milieu. In einem alkalischen Dickdarm können Fäulnisbakterien und pathogene Pilze wie Candida prächtig gedeihen.
Vitalpilze als natürliche Therapie
Wieder einmal wird ersichtlich: Eine gesunde Darmflora ist eine wesentliche Grundlage für einen gesunden Organismus. Zur Therapie eignen sich regelmäßige Bewegung, Ernährungsumstellung, Darmsanierung mit Milchsäure oder Laktat, Präbiotika wie Heilpilze und gegebenenfalls zusätzlich Probiotika. Eine gute Unterstützung für die Leber ist der Vitalpilz Reishi, für Lunge und Niere Cordyceps und für die Gesundheit von Magen und Darm die Pilze Hericium und Pleurotus.
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